Enough Postcards!

Enough Postcards!

Hey meine liebsten Menschen!

Reisen ist schön! Wunderschön sogar!

Doch manchmal ist es auch Zeit wieder nach Hause zu kommen. Und genau darum soll es sich in diesem Blogpost drehen.

Am Anfang meiner Reise war ich so überhaupt nicht bereit nach Hause zu kommen – wirklich ganz und gar nicht! Alleine der Gedanke hat mich supernervös werden lassen. Ich konnte es mir nicht vorstellen wie es sein wird wieder in meinem Bett aufzuwachen, wieder mit der U-Bahn zu fahren oder einfach alle wieder zu sehen.

Ich kann mittlerweile das Gegenteil behaupten. Ich fühle mich bereit, nach Hause zu kommen!

Ich glaube, es ist schwer zu beschreiben, was so ein Auslandsjahr mit einem macht, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Ich finde der Spruch „it´s not a year in your life – it´s a life in a year“ beschreibt es jedoch ganz gut. Es ist nicht nur ein Jahr deines Lebens, in dem man coole Sachen erlebt – es ist mehr! Es ist eine Zeit, in der man sich ein Leben aufbaut. Niemand kennt einen, wenn man sein Jahr startet und so hat auch keiner gewisse Vorstellungen von dir. Es liegt in deiner Hand wieviel du erzählst, in welche Gruppen du dich eingliederst oder welche Freundschaften du schließt. Sätze wie „Ach, schon als Kind hast du das gemacht.“ oder „Ist ja typisch für dich.“ gibt es nicht. Ich will nicht sagen, dass ich hier eine 350-Grad-Wendung gemacht habe, mich verstellt habe oder plötzlich Gulasch abgöttisch liebe. Es sind mehr kleine Sachen die man verändert. Ich bezweifle, dass dies ein bewusster Prozess ist – es passiert einfach. Wenn man mich fragt was es genau ist, dann kann ich es nicht sagen. Vielleicht hat sich mein Verhalten in Gruppen verändert, vielleicht bin ein bisschen ruhiger geworden, aber auch selbtständiger, unabhängiger. Who knows- Es fühlt sich normal für mich an!

Genau dieser Punkt ist denke ich der, der uns alle ein bisschen nervös werden lässt. Man selbst merkt nicht, wie sehr man sich verändert oder ob man sich überhaupt verändert, aber wenn man wieder zurückkommt wird es einem vermutlich bewusst werden.

Ich persönlich habe schon das Gefühl mich verändert zu haben. Nicht große Veränderungen wie eine neue Nase (obwohl es in Lake Forest gar nicht mal so obszön gewesen wäre). Mehr kleine Dinge, zum Beispiel wie ich mit Stress umgehe, wie viel ich mir selbst zutraue oder einige Ansichten haben sich auch geändert. Ich muss ehrlich zugeben, dass dieses Jahr nicht nur „insta-worthy-moments“ hatte. Es ging nicht nur, ums Reisen oder Spaß haben. Manchmal kommt es vielleicht so rüber, denn das sind die Momente, die man gerne teilt, aber es gab auch andere Seiten. 45-50 Stunden Wochen, Kindergeschrei, Unsicherheit, Heimweh und Co. waren genau so ein Teil davon. Wie immer bin ich gerade für diese Momente dankbar, denn sie haben mir am meisten gelelehrt. Aber darum soll es nicht gehen in diesem Beitrag.

Worauf ich hinaus will ist, dass wohl eine andere Sonja zurückkommt (Ja Papa, Du hattest wahrlich recht mit diesem Satz!)
Wie es wohl sein wird, wenn ich jetzt in mein „altes Leben“ zurückkomme weiß ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass ich gewisse Dinge mehr schätzen werde (#brotliebe). Ich kann mir auch vorstellen, dass mir innerhalb kürzester Zeit die Decke auf den Kopf fallen wird, mich alles nervt und ich bereits die nächsten Reisen planen werde. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass ich meine Zeit zu Hause einfach genießen werde. Wir werden es ja sehen!

Ich denke, es wird höchst spannend, wie ich mich fühlen und wie ich agieren werde, sobald ich wieder österreichischen Boden unter meinen Füßen habe.

Falls sich jemand fragt, warum ich mich jetzt eigentlich bereit fühle, heim zu kommen bzw. was der Auslöser dafür war (auch wenn ihr es nicht wissen wollt, erzähle ich es euch :)), dann würde ich sagen, dass ich mich mit dem Gedanken anfreunden musste und weil ich einfach erschöpft vom Reisen bin. Reisen ist wunderschön. Ich liebe es und ich würde es jederzeit wieder machen, aber es ist auch anstrengend. Ich freue mich, einfach wieder nach zu Hause ankommen zu können!

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